Medien, Wohlbefinden, gelingendes Leben - merz 1/2019

von: Kathrin Demmler, Bernd Schorb, JFF - Institut für Medienpädagogik

kopaed - merz / medien+ erziehung, 2019

ISBN: E011901769418 , 97 Seiten

Format: PDF

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's

Preis: 7,99 EUR

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Medien, Wohlbefinden, gelingendes Leben - merz 1/2019


 

Modellversuch ‚Medienkompetenz in der Frühpädagogik stärken‘

Im Herbst 2018 fiel der Startschuss für den Modellversuch ‚Medienkompetenz in der Frühpädagogik stärken‘ des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS).

100 ausgewählte Modell-Kitas werden über zwei Jahre lang begleitet und bei der Erprobung und dem Einsatz von digitalen Medien und Methoden zur Förderung der Medienkompetenz unterstützt. Federführend dabei ist das Institut für Frühpädagogik (ifp), das hier mit mehreren Partnern, darunter auch das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis sowie das neugegründete Zentrum für Medien in der Frühpädagogik (ZMF) in Amberg, kooperiert.

Der kompetente Umgang mit digitalen Medien kann als Voraussetzung für eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe gelten und wird neben Lesen, Schreiben und Rechnen als eine vierte Kulturtechnik gehandelt. Mit dem Beschluss „Medienpädagogik als Auftrag der Kinder- und Jugendhilfe" hat die Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) bereits 1996 die Grundlage dafür gelegt, woraufhin sich im Dezember 2016 die Kultusministerkonferenz mit dem Kompetenzmodell „Kompetenzen in der digitalen Welt“ darauf verständigte, das Medienkompetenzmodell für die frühkindliche Bildung weiterzuentwickeln. Um diesen Kinderrechten im Sinne der Beteiligung an digitaler Bildung und Schutz sowie Befähigung im Umgang mit Online-Risiken zu entsprechen, legt bereits § 9 AV BayKiBiG ‚Informationstechnische Bildung, Medienbildung und -erziehung‘ als ein von bayerischen Kitas zu erfüllendes Bildungs- und Erziehungsziel fest: „Kinder sollen die Bedeutung und Verwendungsmöglichkeiten von alltäglichen informationstechnischen Geräten und von Medien in ihrer Lebenswelt kennenlernen.“

Die Konzeption des Modellversuchs orientiert sich dementsprechend an den in § 14 Abs. 2 festgelegten Inhalten des AVBayKiBiG und folgt dem Leitmotiv: Digitale Bildung von Anfang an und Nutzung der Chancen der Digitalisierung für das Bildungssystem Kita (digitale Transformation) – dafür steht dieser Modellversuch. Nach einem umfangreichen Bewerbungsverfahren wurde eine Auswahl an Einrichtungen getroffen, die ein möglichst breites Spektrum abbilden soll, was Größe und interne Strukturen angeht. Dabei werden die ausgewählten Modelleinrichtungen von insgesamt 19 Mediencoaches bis 2020 begleitet. Die Mediencoaches sind Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in der theoretischen und praktischen Umsetzung der Alltags-integrierten medienpädagogischen Projekte.

Sie führen verschiedene Fortbildungen mit den Teams durch, in denen die pädagogischen Fachkräfte ihren eigenen Umgang mit digitalen Medien erweitern und auf den Einsatz mit den Kindern bezogen ausbauen können.

Im Laufe des Modellversuchs werden in drei verschiedenen Handlungsfeldern Zwischenziele und Umsetzungsschritte entwickelt und erprobt: Bildungsarbeit mit den Kindern, Stärkung der Fachkräfte auch im Bereich Dokumentation und Beobachtung und Vernetzung mit Eltern und Bildungspartnerinnen und -partnern. Anhand der gewonnenen Erfahrungen kann jede Modellkita ein einrichtungsspezifisches Konzept zur Stärkung von Medienkompetenz entwickeln. Ermittelte regionale Ressourcen werden infolge für eine regionale Vernetzung genutzt und das entstandene Medienkonzept wird in die bisherige pädagogische Konzeption eingebunden.

www.ifp.bayern.de/projekte/cur ricula/Medienkompetenz.php

Nicole Lohfink