Regenbögen. Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in Kinder- und Jugendmedien - kjl&m 22.1 / forschung.schule.bibliothek

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts ist ein fortlaufender Anstieg von Kinder- und Jugendbüchern, Serien, Filmen und anderen Medien mit queeren Figuren und Themen zu bemerken, weshalb sich diese Ausgabe der kjl&m hiermit intensiv befasst. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Graphic Novels und Bilderbüchern sowie Jugendbüchern, die Begehren, Sexualität und Geschlechteridentität jenseits der cisheterosexuellen Matrix thematisieren. Entstanden ist dabei ein Regenbogen an unterschiedlichen Beiträgen, mit dem dieses komplexe Thema aufgefächert werden soll.

Um den Zugang zu diesem Heft zu erleichtern und das Thema in historischer und aktueller Perspektive zu erschließen, haben Ivo Zender und ich einen überblickshaften Beitrag verfasst, in dem einige Literaturhinweise sowie Verweise auf weiterführendes Material zu finden sind. Hiernach wirft Nadine Seidel einen kritischen Blick auf unterschiedliche Bilderbücher, in denen intergeschlechtliche und/oder trans* Figuren im Mittelpunkt stehen. Um queere Graphic Novels geht es in den Beiträgen von Marco Magirius und Markus Pfalzgraf. Der Didaktiker Magirius analysiert schwerpunktmäßig Mike Curatos Flamer, Joris Bas Backers Küsse für Jet und Maia Kobabes Gender Queer; der Journalist, Aktivist und Buchautor Pfalzgraf befasst sich mit dem Thema Asexualität. Manuela Kalbermatten und Sabine Planka untersuchen in ihren jeweiligen Beiträgen Darstellungen von lesbischen Heranwachsenden, wobei sich Planka vor allem auf das Coming-Out, Kalbermatten auf Begehrensstrukturen konzentriert. Im anschließenden Beitrag geht die Erziehungswissenschaftlerin Melanie Babenhauserheide auf das Internetphänomen Male/ Male Slash Fanfiction ein. Der Didaktiker Thorsten Merse befasst sich wiederum mit queeren Selbstäußerungen von Jugendlichen auf der digitalen Plattform We Are the Youth. In der Interviewsparte Kurz gefragt erzählt die Rapperin und Kinderbuchautorin Sookie von Märkten, Musik, Bilderbüchern, Kindern und Queerness. Im Spektrum berichtet Wolfgang Hielscher von jiddischen Erzähltraditionen im kinderliterarischen Werk Isaac Bashevis Singers.

Ich bedanke mich bei Alexia Panagiotidis, Anika Guse, Lilith Tiefenbacher, Magdalena Ritter und insbesondere Florian Möller, der u. a. die Literaturverzeichnisse bearbeitet hat, für die Mitarbeit und bei der kjl&m-Redaktion für die gute Zusammenarbeit.

“Somewhere over the rainbow skies are blue And the dreams that you dare to dream really do come true”
(Judy Garland: Somewhere Over The Rainbow, 1939)

Julia Benner