Suchen und Finden
Ausgezeichnet! Der Deutsche Jugendliteraturpreis wird 60 - 1/2016
Auf der Frankfurter Buchmesse werden alljährlich in einer Festveranstaltung die Preistitel des Deutschen Jugendliteraturpreises verkündet. In dieser Ausgabe dreht sich alles auch um den Preis, aber ausnahmsweise stehen nicht die AutorInnen, ÜbersetzerInnen oder IllustratorInnen auf dem Treppchen, auf das Podest gehoben wird vielmehr der Preis selbst! 60 Jahre alt wird der Deutsche Jugendliteraturpreis 2016, nicht nur ein stolzes Alter, sondern auch etwas für eine Preisgeschichte! Die vorliegende Ausgabe würdigt die Entwicklung des Preises, der sich zu einer bedeutsamen literarischen Institution entfaltet hat; sie blickt zurück auf die Anfänge, ebenso in die Zukunft und fragt, wohin die Preiseroute gehen könnte. Blickt man auf die ausgezeichneten Titel des DJLP zurück, so lässt sich an den Titellisten ablesen: Die preisgekrönte Auswahl hat Literaturgeschichte geschrieben. So verwundert es nicht, wenn auch die Liste der GratulantInnen ein Who‘s who der Kinderliteraturszene bedeutet. Angeführt wird die feine Geburtstagsgesellschaft von Klaus Doderer, der „Zum Geleit“ das Heft eröffnet und den Stellenwert des international ausgerichteten Preises unterstreicht. Fünf Juryvorsitzende an der Zahl haben für diese Ausgabe Grußworte an den DJLP verfasst: Gundel Mattenklott, Sabine Mähne, Christoph Schmitz, Emer O‘Sullivan und Susanne H. Becker. Das Kernstück des vorliegenden Bandes umfasst zehn Fachbeiträge, die einen Parcours durch die Sparten und Gattungen, die Programmatik und Ästhetik der Preisbücher darstellen. Den Auftakt macht Otto Brunken mit einem narratologisch fundierten Blick auf die Historie, an der er das erzählerische Potenzial dieser Schatzkiste, wie er schreibt, aufzeigt. Michael Schmitt verfolgt die pädagogischen Diskurse über jugenderzählende Texte und spannt einen profunden Bogen von den Anfängen bis zum aktuellen Preistitel. Gina Weinkauff setzt sich mit der Internationalität des Preises und dem Stellenwert der Übersetzungsleistungen auseinander, die wesentlicher, wenngleich oftmals weniger Beachtung findender Bestandteil des DJLP sind. Gabriele von Glasenapp zeichnet die Narrative geschichtserzählender Texte nach und weist auf die richtungsweisende Bedeutung dieser Erinnerungen. Maria Linsmann-Dege zeigt die Innovationskraft der preisgekrönten Bilder-Geschichten, Heike Elisabeth Jüngst widmet sich preisgekrönten Titeln der Sparte Sachbuch. – Der DJLP lebt von seiner Vielfalt und dem Blick über den Tellerrand. Christine Tresch fächert exemplarisch für die vielen Literaturen, die der Preis umfasst, eine prominent besetzte Titelliste des DJLP von Schweizer AutorInnen auf. Nicht vergessen wurden bei dieser Jubiläumsausgabe die Buch-Macher und die literarische Wertung. Klaus Humann beleuchtet mit kritischem Blick den Stellenwert des Preises unter verlegerischen Aspekten; Stefan Hauck begibt sich unter die Festgemeinde und kommentiert die Zeremonien der Preisvergabe. Philine Edbauer schließlich weist als ehemaliges Mitglied einer Jugendjury darauf hin, was die Teilhabe an der Preisfindung für den persönlichen Werdegang bedeuten kann. Im Spektrum verortet Ina Brendel-Perpina den DJLP in der deutschen Preislandschaft; schließlich findet man wie gewohnt aktuelle Rezensionen zur Fachliteratur, Informationen aus dem literarischen Leben und Tagungshinweise. Nicht zu vergessen das Cover, das die Ausgabe schmückt! Nadia Budde hat wahrlich einen preiswürdigen Titel entworfen! Ebenso gedankt sei allen FesttagsrednerInnen für ihre Beiträge, und schließlich gilt ein literarisches Tischfeuerwerk dem Jubilar.
Alle Preise verstehen sich inklusive der gesetzlichen MwSt.